Möglicherweise liegt es daran, dass meine Zukunft in der Schwebe liegt. Wieder einmal.
Wieder einmal weiß ich nicht, was in einigen Monaten sein wird. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen wie es nach Praktikum weitergehen wird. Ich weiß nicht, was die Zukunft für mich bereit hält, welche Pfade für mich gepflastert sind.
Diese Unsicherheit machte mich ohnmächtig, ich fühlte mich machtlos gegenüber meinem eigenen Leben und war gelähmt von der Situation – irgendwie starr vor Angst, Sorge und Gedankenwahnsinn.
Da kam der kurze Trip nach Warschau mit Mici einfach zum richtigen Zeitpunkt. Ich wurde aus dem Alltag rausgeholt und tat das, was ich am liebsten tue: Ohne Plan durch unbekannte Straßen und Gassen schlendern, neues Essen ausprobieren, fremde Luft einatmen und mich auf eine ganz andere Kultur einlassen.
Und das alles ohne Zeitdruck, ohne Zwang.
Mici und ich quatschten bis spät in die Nächte hinein – und es tat gut für drei Tage aus meiner Box heraus zu kriechen und aus einer ganz anderen Perspektive die Dinge zu betrachten.
Jetzt zurückblickend muss ich ein wenig darüber schmunzeln. Ich fühle mich wie beim Lesen eines spannendes Romans: Ich will so sehr wissen, wie die Geschichte ausgeht, doch umso mehr fürchte ich mich davor, mich von dem Abenteuer verabschieden zu müssen.
Und auch wieder einmal neigt sich ein spannendes Kapitel dem Ende zu – und doch ist es dieses Mal ein wenig anders. Es ist eine Frage zwischen Freiheit und Sicherheit, die ich mir persönlich noch nicht beantworten kann.
Die Unsicherheit nicht zu wissen wohin es gehen wird, ist gleichzeitig Freiheit. Der Luxus an Freiheit, der den Preis der Sicherheit hat. Zu dem mir die richtige Portion Mut fehlte.
Ich bin ein sehr empathischer und emotionsgetriebener Mensch. Es kann eine Stärke sein, aber wie ich in den vergangenen Wochen lernen musste, kann ich es auch zu meiner größten Schwäche werden lassen.
When nothing is sure
everything is possible
Dieser kurze Tapetenwechsel hat mir diesen kleinen Funken “Mut” wiedergegeben die Unsicherheit als Chance zu sehen, als kostbare Freiheit. Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass die drei Tage ausreichen um von nun an auf Dauer der strahlenste Sonnenschein zu sein und das Leben aus einer rosaroten Brille zu betrachten.
Aber das soll es auch nicht sein, denn trotzdem werde ich schauen müssen was danach kommen könnte. Ich möchte einfach das Leben einen Ticken leichter tragen, den Alltag mit schönen Dingen versüßen und nicht verbittert auf die Zukunft starren. Zukunft einfach mal Zukunft sein lassen und einfach mal das Durchatmen nicht vergessen.
Ich kann dich da total gut verstehen, mir würde es da auch so gehen…Ich drücke dir die Daumen, dass alles so kommt wie du es dir vielleicht wünschst 🙂
Ich kann dich da gut verstehen. Ein Tapetenwechsel ist doch immer was gutes und so ein Kurztrip kann da auch viel helfen!