Durch meine vietnamesischen Wurzeln, habe ich mich schon immer sehr viel mit den verschiedenen asiatischen Kulturen beschäftigt. Früh entwickelte sich mein Interesse für China (insbesondere durch Jackie Chan und seine Actionfilme *höhö*) und in den letzten Jahren wurde auch mein Neugier für die koreanische Kultur größer.
Ein Monat ist wahrscheinlich noch lange nicht genug um herauszufinden, ob es ein Weg für “für immer” wäre, aber ich konnte mir einen kleinen Einblick in die Kultur und das alltägliche Leben verschaffen und ich muss sagen, es hat mir ziemlich gut gefallen.
Okay, das ist ein bisschen geschummelt: Das sind japanische Crèpes ^-^b |
Es geht nicht nur um das Essen selbst, obwohl das auch ziemlich lecker war und immer so gesund geschmeckt hat (selbst die Mahlzeiten in der Mensa wurden ganz frisch zubereitet!), sondern die Möglichkeit überall und (fast) alles zu essen, worauf man gerade Lust hat.
Dort habe ich nämlich die Erfahrung gemacht(aber das wird wohl in vielen anderen asiatischen Ländern auch ähnlich sein…), dass es sich überhaupt nicht lohnen würde zu Hause selbst zu kochen: Denn die Lebensmittel im Supermarkt bzw. im Convenient Store kosten teilweise deutlich mehr und man bekommt das Essen schnell “an jeder Ecke”.
Die Speisen in den durchschnittlichen Restaurants sind recht günstig, stilles Wasser bekommt man gratis und es ist verpönt Trinkgeld zu hinterlassen (in Deutschland muss man fürs Getränk+Trinkgeld ca. 5€ dazu addieren).
In Teig frittiertes Gemüse an einer Straßenbude |
Dadurch, dass es so viele Restaurants und günstige Essmöglichkeiten gibt, ist das Essengehen beinahe eine gesellschaftliche Freizeitaktivität und ich finde dieses Miteinander am Esstisch einfach toll: Man geht nicht nur Essen, weil man sein Hungergefühl entgegenwirken möchte, sondern um qualitative Zeit mit seinen Mitmenschen zu verbringen – man quatscht, isst, quatscht und trinkt nebenbei vielleicht eine Flasche Soju bis spät in die Abendstunden.
Einkaufsstraße in Myeongdong |
Die Menschen in Korea sind in ihrem Alltag total eingespannt: Langer Schultag, viel Nachbereitung für die Uni und lange Arbeitszeiten.
Während wir uns nach einem langen Tag lieber in kuscheligen Klamotten auf die Couch legen und uns von den informativsten Sendern beschallen lassen, gehen die Koreaner bis spät in die Nacht noch bummeln, einkaufen oder halt essen. (Heißt jetzt nicht, dass alle Menschen in Korea ständig außerhalb sind, aber so hatte ich fast das Gefühl :D)
Die Geschäfte haben dort längere Öffnungszeiten (bis ca. 23:30Uhr in Seoul) und die Koreaner sind wohl richtige Nachteulen, denn Abends laufen die Geschäfte meistens am besten.
Ich liebe das Nachtleben in Seoul: Aus allen Geschäften schallt laute Musik, es herrscht ein buntes Treiben auf den Straßen und man hat durch die längeren Öffnungszeiten das Gefühl, dass auch die Tage viel länger wären – man kann den ganzen Tag arbeiten und Nachts gemütlich shoppen gehen.
Gyeongbok-Palast |
Durch den vorherrschenden Konfuzianismus in Korea, lebt die koreanische Kultur auch noch heute.
Natürlich sind die Kulturgüter, wie beispielsweise die Paläste in Seoul, zu absoluten Touristenknotenpunkten geworden und man hat kaum die Möglichkeit diese Plätze in ihrer Vollkommenheit und in Ruhe zu bewundern, daher würde ich eher Tempel außerhalb der Hauptstadt empfehlen.
Es gibt solche Kleinigkeiten, die ich in der alltäglichen koreanischen Kultur bewundere, wie z.B. die Höflichkeitsformen: Das Geben und Annehmen mit beiden Händen oder die kurze Verbeugung zur Begrüßung; aber auch das Achten der Senioren finde ich faszinierend: In jedem Abteil einer U-Bahn gibt es mindestens 12 Sitzplätze für Senioren und es gehört sich aufzustehen, sobald Senioren die Bahn betreten und kein Sitzplatz mehr frei ist.
U-bahn-Haltestelle in Seoul |
Ein weiterer Pluspunkt (jedenfalls von mir aus) für Korea ist der Hang zum Kitsch:
Es wird sehr auf feine Details geachtet und man versucht das stressige und schnelle Leben durch Kleinigkeiten bunter zu gestalten. Die Cafés sind liebevoll gestaltet, überall sind kleine Smileys zu entdecken und auch die Männer haben kein Problem damit wenn das gemeinsame Heim samt Pantoffeln und Kochschürze ein wenig kitschiger ausfallen.
Geschenkkörbe in einem Blumengeschäft |
Während wir hier in Deutschland Teenies beobachten, die es kaum erwarten können richtig “Frau” zu werden, ist es in Korea genau andersrum: Auch Damen in ihren frühen 30ern tragen Blusen mit Rüschen und Schleifen in ihren Haaren.
Und Trinkgeld gebe ich in Dtld. eigentlich nie, außer der Service + Essen sind mehr als überragend >:D
Das erinnert mich stark an Vietnam, besonders was die Essenskultur angeht, Nachtleben oder Respekt gegenüber älteren Menschen. Ich liebe die asiatischen Lebensweisen einfach, aber ich könnte es mir nicht vorstellen, für immer aus Dtld. auszuwandern (außer es ist ein Land, welches Dtld. sehr ähnelt), denn in Sachen Toilette und Bad bin ich ziemlich pingelig, haha 🙂
Wow, ein recht eindrucksvoller kleiner Einblick in die Koreanische Kultur, finde ich!
Ich selbst habe eher schon überlegt nach Irland oder Schottland zu ziehen, da ich diese offene, gastfreundliche Art dort einfach schätze. Der Freund meiner Schwester ist Schotte und wir haben einmal zusammen seine Großeltern in den Low-lands besucht. Es war herrlich und Natur soweit das Auge reicht!
Hoch-techinisierte Welten wie die Koreas oder Japans finde ich unglaublich faszinierend und ich beschäftige mich auch sehr viel damit, allerdings würde ich es da kein ganzes Leben lang aushalten!
Danke für diese schönen Einblicke!
Lg, Didi
Oh, das hast du alles sehr schön und interessant geschrieben 🙂 Mich persönlich würde da allerdings nichts hinziehen. Du hast einem mit diesem Eintrag einen guten Überblick über den Alltag dort verschafft, finde ich.
Dass die 30jährigen Frauen dort noch so kitschig sind, finde ich auch toll. Mich nervt dieses überreife Deutschland wirklich sehr… 🙁 da fühl ich mich total alt, weil mein Jahrgang mit 15 noch "normal" war. Guckt man sich die 15jährigen heute an, sehen die teilweise älter aus als ich D:
Ich würde sehr gerne auswandern und zwar nach Großbritannien oder Irland. Wahrscheinlich auch nur begrenzt. Man muss halt sehen, was die Zeit (da) bringt 🙂
LG
Hihi, das ist ja witzig mit dem Trinkgeld! Sehr schöne Fotos hast du gepostet. 🙂
Ich bin allgemein von der asiatischen Kultur fasziniert. Nach meinem Abitur wollte ich eigentlich ein Jahr als Au Pair nach Japan, allerdings konnte ich das aufgrund einer schwierigen Familiensituation zu dieser Zeit nicht machen.
Und ich bereue es total, nicht ein Auslandssemester gemacht zu haben. Jetzt bin ich im 5. Semester, da ist es eigentlich schon zu spät. Aber vielleicht habe ich irgendwann nochmal die Möglichkeit, eine fremde Kultur kennenzulernen. Schauen wir mal! 😀
Oh ja, wie du recht hast! 🙂 Auswandern direkt nicht, aber ein Jahr woanders zu verbringen und all die Kulturen und die Sprache kennen zu lernen ist sicher toll!
Das freut mich 🙂 Mach doch beim nächsten mal mit beim Fragen Foto Freitag?! 🙂
Ich würde auch gerne mal nach Asien reisen.
Meine Cousine macht das auch gerade 🙂
LG
Ich finde im Allgemeinen die asiatische Kultur sehr interessant. Auf der einen Seite dieses schnelle technikorientierte Leben und auf der anderen Seite diese tiefe Verbundenheit gegenüber ihrer Kultur und Religion.
Mein Freund und ich hoffen irgendwann genug Geld gespart zu haben, dass wir mal nach Japan fliegen können und diese Kultur endlich mal hautnah erleben zu dürfen. Aber vorher müssen wir erstmal testen, ob mein Freund das Fliegen überhaupt verträgt. Ich will ja nicht total verkratzt von ihm ankommen und ihm vor dem Rückflug irgendwelche K.O. Tropfen einflößen müssen.^^
Ich liebe deinen Blog einfach! 🙂 Das musste an dieser Stelle einmal erwähnt werden. 🙂
Ich bin halb Filipina und mich hatte es auch in den letzten Tagen sehr gereizt, vielleicht mal eine Tokio-Reise für die Zukunft in Angriff zu nehmen. Eine andere Kultur und Lifestyle kennenlernen, um einfach seinen eigenen Horizont etwas zu erweitern.
Danke, dass du deine Gedanken und Erfahrungen mit uns geteilt hast. Diese schmälern nicht gerade meine Lust, mal nach Tokio zu gehen. 🙂
P.S. Auswandern war noch nie eine Option für mich gewesen. Ich war bereits 2mal in Chicago, weil dort die meisten meiner Verwandten wohnen, aber ich fand Amerika immer etwas "kulturlos". Und außerdem würde ich die deutsche Sprache wohl zu sehr vermissen. 😉
:-*
WAs für ein schöner Bericht! Ich wünscht hier wär das mit dem essen auch so 😀 Dass das so billig wär und so haha und es sich nicht lohnt daheim zu kochen wegen dem Preis….geil 😀
erstmal danke für deinen kommentar, ich hab mich echt gefreut 🙂
und omg, wie neidisch ich auf dich bin! ich will auch endlich mal nach südkorea. hast echt tolle fotos gemacht und ist auch ein super text. überlegst du dir denn koreanistik zu studieren oder wie ist das? 🙂
Mein Mann und ich würden gern nach Japan auswandern, aber davor haben wir derzeit einfach noch zu großen Respekt ^^,
Durch die Musik fange ich langsam auch an, mich für Korea zu interessieren. Beide Länder liegen so nah beieinander und sind beide scheinbar richtig toll (in Korea war ich noch nicht, würde aber gern einmal hin).
DeineFotos sind toll geworden <3
Liebe Grüße
Ich würde unheimlich gerne mal nach Korea ♥
Ne Miu.. man MUSS für die Omis und Opis aufstehen (bevor sie ueberhaupz einen Platz anvisieren), wenn man nicht von ihnen zusammengeschrien und verkloppt werden will. -.- (Klingt ziemlich ironisch, ist aber mein voller Ernst.)
Ansonsten stimmt alles. Und ich vermisse das Essen soooo. T_T
Ich möchte auch unbedingt mal nach Südkorea, Indien, Japan und Amerika. Und Auswandern wollte ich bislang nach Paris, aber am liebsten wäre ich überall 🙂
wirklich toll, der einblick den du uns hier geben konntest!
ich würde zu gerne einemal nach korea reisen und finde besonders die "essenskultur" wie du sie beschreibst total sympathisch und ansprechend 😛
Ein toller Bericht, danke dafür. Die Fotos sind super! 🙂
Ich habe schon oft mit dem Gedanken gespielt auszuwandern, sogar nach Korea. Aber irgendwie ist die Schweiz doch meine Heimat und ich würde den Anblick der Berge am Morgenfrüh und die Menschen vermissen. Vielleicht, eines Tages, wenn ich alt und grau bin, werde ich irgendwohin auswandern.
liebe Grüsse und einen schönen Start in die Woche
Sooyoona
ich glaub ich möchte auch auswandern 🙂 aber wohin.. hmm kanada war schon sehr cool, ich mag diese millionenstädte total gerne, die stadt schläft halt einfach nie:)
asien find ich generell sehr intressant und wenn mich nicht alles täuscht plant mein papi da auch was :3
für persönlichere post geb ich mir mühe, vielen dank 🙂
@JenniIch komme jetzt auch ins 5. Semester und ich werde es noch irgendwie schaffen für länger nach Asien zu gehen. Vielleicht über den Weg des Praktikums oder sozialer Arbeit 😀
@Simone PurAaw.. vielen lieben Dank für dein Kompliment :3
In Amerika würde ich eigentlich auch gern mal eine Zeit lang leben, weil ich die englische Sprache total toll finde, besonders mit dem amerikanischen Akzent und würde sie gern einfach auch im Alltag anwenden ^-^b
@hongJaa.. das Problem habe ich halt auch. Ich liebe die asiatische Kultur und das alltägliche Leben dort, aber aufgrund von Bad und Toilette würde ich es wohl nie ganz aus Deutschland schaffen xD
@federseeleIch finde Großbritannien selbst auch total interessant und könnte es mir z.B. gut vorstellen mein Master dort zu machen :3
@Frau PinkDanköö ^-^♥
@Beauty MangoNicht nur, dass es günstig ist.. es ist ja auch noch verdammt gesund! *www*// Wenn man hier Essen gehen will ist es ja zum einen teuer und auch noch ungesund TT_TT
@AnhiIch studiere bereits Koreanisch :3
@LibraDas Essöööön *sabber*
Also wir haben das so krass nie erlebt, eher, dass die Älteren uns zurückgewiesen haben, weil sie sich nicht setzen wollten 😀